Ausbildung: Warum?
Das Zusammenleben mit einem vierbeinigen Kameraden ist eine große Bereicherung für unser Leben - allerdings nur dann, wenn unser Freund ein gut erzogener Hund ist. Es kann deshalb nur in unserem eigenen Interesse sein, unseren Hund zu erziehen und auszubilden.
Ein Hund möchte erzogen werden.
Ein Hund ist entweder selbst der Rudelführer oder er ordnet sich einer Autorität unter, nämlich dem Chef des Rudels. Auch ein Hund, der mit Menschen zusammenlebt, will jemanden haben, der ihm mit festen Regeln Leitlinien für sein Hundeleben gibt und ihm durch die Einhaltung dieser Regeln seinen Platz im (Menschen-)Rudel zuweist. Ein Hund ohne Rudelführer ist ein orientierungsloser, unglücklicher und unzuverlässiger Hund. Notgedrungen muss er die Rolle des Rudelführers übernehmen. Er wird zum Familientyrann und lässt bei seinen Besitzern nur wenig Freude aufkommen.
Die erfolgreiche Erziehung eines Hundes ist kein Dressurakt, bei dem das Tier unterdrückt oder seiner Persönlichkeit beraubt wird. Die Ausbildung soll in erster Linie Spiel sein, etwas, was ihm Freude bereitet.
Ein Hund bringt eine ganze Reihe von Veranlagungen mit, die seine Erziehung und Ausbildung sehr erleichtern:
· Ein Hund ist gerne bereit, sich unterzuordnen, wenn die Rangordnung eindeutig geklärt ist.
· Er akzeptiert den ihm zugewiesenen Platz in der Gruppe.
· Hunde haben das Bedürfnis, immer wieder zu ihrer Gruppe zurückzukehren.
· Sie sind aufmerksam, haben eine gute Auffassungsgabe und ein gutes Gedächtnis.
· Der Hund liebt seinen Herrn und möchte ihm gefallen.
Wie erziehe ich meinen Hund?
Lob kann Wunder wirken
Die Liebe zu deinem Vierbeiner und das ihn bestätigende Lob sind die stärkste Motivation zum Ge-horsam. Das heißt in der Praxis: Lob - egal ob mit Worten ("brav"), einem Leckerlie oder mit Ballspielen - ist das am meisten benutzte Erziehungsinstrument.
Da der Hund nur direkt aufeinanderfolgende Vorgänge miteinander in Zusammenhang bringen kann, muss die Reaktionen des Hundeführers unmittelbar erfolgen. Ein Lob oder eine Zurechtweisung, die erst nach Minuten erfolgt, versteht er nicht. Erziehungseffekt: null - dies führt viel eher zu Fehlverknüpfungen, die oft nur schwer wieder abzubauen sind.
Nicht übertreiben
Wichtig ist auch, dass der Hund nicht durch zu langes Üben überbeansprucht wird. Es sollte immer nur so lange gearbeitet werden, dass sein Appetenzverhalten (Verlangen) nicht erlöscht. Nur wenn unser Vierbeiner von sich aus etwas tun will, können wir auch erfolgreich auf ihn einwirken. Für die gesamte Ausbildung gilt deshalb der Grundsatz: "In der Kürze liegt die Würze."
Selbstverständlich sollte der Hundebesitzer nicht nur auf dem Übungsplatz mit seinem Vierbeiner arbeiten. Vielmehr sollte das, was wir Arbeit nennen, immer wieder in spielerischer Form, z. B. während des Gassigehens, geübt werden.
Wenn nun Herr und Hund Spaß und Interesse am Hundesport gefunden haben, öffnen sich weitere Möglichkeiten. Je nach Eignung und Vorliebe können nun Sportbereiche wie Turnierhundesport, Agility oder Obedience interessant sein.